In Private Equity Transaktionen, Venture Capital Investments und bei der Finanzierung von Start-ups ist der Einsatz von strukturierten Kapitalinstrumenten wie Vorzugsaktien (preference shares) etablierter Stand der Investitions- und Finanzierungspraxis.
Die Kapitalstrukturen von PE- und VC-Investments sind dabei häufig durch mehrstufige Kapitalinstrumente geprägt die im Fall definierter Exit-Ereignisses wie IPO, M&A-Exit oder Unternehmensliquidation Zahlungen entsprechend einer definierten Rangfolge an die Investoren generieren. Die eingesetzten strukturierten Kapitalinstrumente weisen dabei häufig hybriden Charakter mit Merkmalen von Eigenkapital- und Fremdfinanzierung auf und sind durch ein spezifisches Ausfallrisiko geprägt.
Bei der Bewertung von Investitionen in Wachstumsunternehmen und bei Private Equity Transaktionen spielt der individuelle Renditeanspruch des jeweiligen Kapitalinstruments, die Definition von Exit-Ereignissen und Verteilungsmechanismus, sowie die Rangfolge und Ergebnisbeteiligung im Verhältnis aller Kapitalgeber eine zentrale Rolle. In den Instrumenten der Kapitalstruktur häufig enthaltene Optionsrechte umfassen dabei Wahlrechte, wie beispielsweise das Recht, einen Anteil an einem Unternehmen zu erwerben oder zu veräußern, als auch Zahlungen, die von zukünftigen Entwicklungen abhängen, wie beispielsweise Liquidationspräferenzen von Vorzugsaktien oder Earn-out-Klauseln in Unternehmenskaufverträgen.
Im Rahmen der Bewertung und Preisfindung stellen die individuellen Risiko- und Zahlungsprofile strukturierter Kapitalinstrumente Entscheider, Berater und Wirtschaftsprüfer regelmäßig vor Herausforderungen, da sich an Kapitalmärkten im Regelfall keine Marktpreise identischer Kapitalinstrumente beobachten lassen.
Voraussetzung um Kapitalinvestments und Kaufpreisklauseln zielgerichtet strukturieren und ihre Werthaltigkeit beurteilen zu können ist es, bereits vor Vertragsabschluss auf Basis einer Bewertung Transparenz über die Auswirkungen der Konditionengestaltung auf Transaktionspreis, Unternehmenswert, Verteilungsmechanismus und relevante Finanzkennzahlen zu gewinnen.
Im Rahmen des Seminars werden in Private Equity-Transaktionen, Venture Capital Investments und Unternehmenskäufen anzutreffende strukturierte Kapitalinstrumente aus Sicht des Bewerters vorgestellt. Grundlagen der Optionspreistheorie werden wiederholt und die Methoden des AICPA-Standards zur Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten bei komplexen Kapitalstrukturen werden vorgestellt. Charakteristische Merkmale, typische Gestaltungsvarianten und das Chancen- und Risikoprofil strukturierter Kapitalinstrumenten sowie die Vor- und Nachteile ihres Einsatzes in Transaktions- und Verhandlungssituationen werden besprochen. Modelle zur Bewertung strukturierter Kapitalinstrumente wie Earnouts und Vorzugsaktien werden auf Basis von Fallbeispielen vorgestellt.
- Bitte bringen Sie ein Laptop mit MS-Excel sowie USB-Anschluss zur Veranstaltung mit.